Franziska Wacker zeigt, wie man Kräuterboschen für den Feiertag Mariä Himmelfahrt bindet
Beginn: ab 14.00 Uhr
Ort: Garten der St. Ulrich-Sölde
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Wie der Brauch entstand
Sieben bis neunundneunzig Kräuter gehören in einen Kräuterbuschen oder 'Kräuterboschen', wie es im Allgäu heißt. Im Bauernhofmuseum in Illerbeuren kann man diesen Brauch miterleben und selbst einen Kräuterboschen binden.
Heilkräuter wurden schon in vorchristlicher Zeit den Göttern geopfert, als Dank für deren Schutz und für die Heilkraft der Kräuter. Als die christlichen Missionare begannen die Menschen zu bekehren, wurde die Kräuterweihe verboten, sie galt als Hexenwerk. Das Volk jedoch missachtete dieses Verbot. Die Kirche fand daraufhin einen schlauen Kompromiss: Der 15. August wurde Maria geweiht und ihrem Aufstieg in den Himmel. So erzählt man sich heute auch folgende Legende: Als die Gottesmutter gestorben war, kamen die Apostel drei Tage später an ihr Grab, doch das Grab war leer. Maria war mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen worden. Doch aus dem Grab strömten die Düfte von Rosen und Lilien, vermischt mit dem Duft von Heilkräutern.