Living history im Freilichtmuseum

Leben und arbeiten zur Zeit der Bauernkriege: Wochenende im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren steht ganz im Zeichen der „Living history“

Am Wochenende vom 27. bis zum 29. Juni wird das Freilichtmuseum Illerbeuren erstmals auf eine ganz neue Art belebt: Bei der „Living history“-Veranstaltung treffen die Frundsbergschützen aus Mindelheim und der Heimatdienst Illertal aufeinander, um gemeinsam das Leben zur Zeit um 1525 für Besucherinnen und Besucher erlebbar zu machen.

Es ist eine Premiere im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren: Zum erstem Mal können Besucherinnen und Besucher heuer ein „Living history“-Wochenende erleben. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes „Freiheit braucht COURAGE“ treffen die Frundsbergschützen aus Mindelheim und der Heimatdienst Illertal e. V. auf dem Gelände des Freilichtmuseums zusammen.

Während der Heimatdienst im alten Museumsdorf verschiedene bäuerliche Tätigkeiten wie Dreschen, Flachsbrechen oder Sensendengeln vorführt, lagern die Frundsbergschützen außerhalb des Dorfes auf der Wiese bei der Torfwirtschaft. Hier wird gekocht, gewerkelt, Musik gemacht und getanzt. Außerdem sind die Akrobaten des TSV Lautrach als Gaukler im Museum unterwegs und zeigen ihre Kunst. Sattlerin Marlies Bek bietet allerlei Lederprodukte von historisch anmutenden Taschen über Gürtel bis hin zu Flaschenhaltern an. Trachtenschneiderin Christina Carle führt das Nähen von historischer Gewandung vor. Auch die Schmiede ist in Betrieb, hier wirkt Familie Linek (bekannt von der Weihnachts-Werkstatt) zwischen Esse und Amboss.
In der Baugruppe Mittelschwaben gibt es am Samstag und Sonntag Mitmachangebote für Kinder: Sie können den berühmten (und nicht verbürgten) Apfelschuss des Wilhelm Tell nachspielen, alte Kinderspiele ausprobieren und im Heu hüpfen. Am Samstag wird dort außerdem der mobile Backofen eingeheizt und es können Seelen verkostet werden.

Am Samstag und Sonntag wird außerdem ein Dokumentarfilm zum COURAGE-Projekt gezeigt (Dauer: ca. 1 Stunde). Passend zum Besuch der Frundsbergschützen gibt es an beiden Tagen offene Führungen im Haus zur Schützenkultur, das die Geschichte der süddeutschen Schützengesellschaften von ihren Anfängen bis in die 1970er Jahre abbildet.

Für musikalische Unterhaltung im Museumsgelände sorgt die Folk-Band Rabenweiß mit Balladen und heiteren Adaptionen historischer Lieder. Bei schönem Wetter ist die Kutsche im Gelände unterwegs und bietet eine kostenlose Mitfahrgelegenheit vom alten Museumsdorf bis hinter zum Lager der Frundsbergschützen an der Torfwirtschaft.

 

„1525 Freyheit oder Tod: Der Bauernkrieg und die 12 Artikel zu Beuren“ – ein Theaterstück

Im Rahmen des „Living history“-Events im Freilichtmuseum wird der Heimatdienst das eigens von Siegfried Kaulfersch geschriebene Stück „1525 Freyheit oder Tod. Der Bauernkrieg und die 12 Artikel zu Beuren“ im alten Museumsdorf inszenieren. Innerhalb von ca. 30 Minuten zeigt das Stück eindrücklich die teils unmenschlichen Verhältnisse auf, in denen die Bauern um 1525 lebten und die sie letztendlich dazu bewogen, die heute berühmten zwölf Bauernartikel zu formulieren. Obwohl der Bauernaufstand scheiterte – nicht zuletzt dank Landsknechttruppen wie den Frundsbergschützen –, sind die Bauernartikel noch heute aktuell und beweisen eindrücklich, dass die Themen Freiheit und Menschenwürde nach wie vor die Gemüter bewegen.

Am Freitagnachmittag ab 14 Uhr können Museumsbesucher die Generalproben besuchen. Die Aufführungen finden am Samstag um 13 Uhr, 15 Uhr und 17.30 Uhr statt sowie am Sonntag um 13, 15 und 17 Uhr.

 

Zivilcourage, Demokratie und Freiheit

Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Freiheit braucht COURAGE«, an dem insgesamt elf Projektpartner beteiligt sind. Das Projekt wird finanziert von ›Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein‹ und der Europäischen Union. Das Museum beteiligt sich mit zwei Projekten und zwei Angeboten aus der Museumspädagogik am Großprojekt COURAGE, einem durch die EU geförderten Projekt zum Thema „Demokratische Werte – gestern, heute und morgen“.

Start ist am Freitag, dem 27. Juni ab 14 Uhr, am Samstag und Sonntag, dem 28. und 29. Juni, ist das Museum ab 10 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher sind herzlich dazu eingeladen, in Gewandung zu kommen.

Für die Bewirtung sorgt die Festspielgruppe des Heimatdienstes Illertal e. V. mit Schmalzbroten, Landjägern und Getränken, an der Torfwirtschaft gibt es ebenfalls Getränke, Kaffee und Kuchen.
 

Alle Informationen sind unter www.freilichtmuseum-illerbeuren.de zu finden.

Heimatdienst Illertal, Ulrich Haas
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