Altes
Museums
dorf

Ein Stück Museumsgeschichte

Eingebettet in das Dorf Illerbeuren entstand ab 1955 Süddeutschlands erstes Freilichtmuseum. Zunächst gab es nur einen Bauernhof zu besichtigen - die heutige St.-Ulrich-Sölde. Ab 1967 kamen immer wieder Gebäude aus der näheren Umgebung hinzu. Dabei handelte es sich vor allem um dörfliche Funktionsbauten: ein Pfarrstadel, ein Kornspeicher, ein Austragshaus, ein Zehentstadel…

 

Das Alte Museumsdorf ist allerdings nicht nur ein „Dorf im Dorf“, sondern auch ein „Museum im Museum“ und zeigt, wie sehr sich die Aufgaben der Museen in den letzten Jahrzehnten gewandelt haben. Auch wenn einige Präsentationsformen aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß erscheinen, sind sie ein wichtiges Stück Museumsgeschichte.


Aus damaliger Sicht war z.B. die räumliche Wirkung sehr wichtig.
Darum stehen einige Häuser nicht in ihrer ursprünglichen Himmelsrichtung, sondern wurden beim Aufbau gedreht, was heute immer wieder zu Problemen führt, wenn etwa das empfindliche Fachwerk der Wetterseite ausgesetzt ist. Dafür bilden sie aber ein reizvolles Ensemble, das den Dorfcharakter verstärkt.

Nicht nur die St.-Ulrich-Sölde, auch der Nattererhof und der Neubauerhof mit ihren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wurden nicht ins Museum transloziert, sondern standen „schon immer“ an Ort und Stelle. Diese sogenannten in situ-Gebäude sind für Freilichtmuseen eher ungewöhnlich.