Erntetage im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren: Ein Fest für Liebhaber historischer Landmaschinen und ein Tag für die ganze Familie

Am 13. August 2023, von 11 Uhr bis 17 Uhr, ist es wieder soweit und die Landwirte des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren zeigen anhand von Mähdreschern und Windfegen, wie sich die Ernte vor rund 70 Jahren abgespielt hat. Die diesjährige Taufe der vier Museumskälbchen rundet das Geschehen auf dem Museumsgelände ab.
 

Ernte- und Anpacktag mal anders
In diesem Jahr gestaltet sich die Ernte auch im Bauernhofmuseum Illerbeuren etwas anders als noch im vergangenen Jahr. Wurden im Jahr 2022 am großen Erntetag neben Getreide auch Kartoffeln und Zwiebeln geerntet, so müssen die Landwirte heuer das Einfahren der Ernte auf zwei Tage verteilen. „Wir Landwirte leben mit den Jahreszeiten und dem Wetter. Nicht immer lässt sich die Ernte an einem Tag einfahren“, erklärt Landwirt Helmut Brader die diesjährige Organisation der Museumsernte. So sind beispielsweise Kartoffeln relativ hitzeempfindlich. In einer bestimmten Entwicklungsphase einer Pflanze können sich zum Beispiel Hitze, Trockenheit, Kälte oder Starkregen besonders auf das Wachstum auswirken. „Aufgrund der hohen Temperaturen im Juni sind die Kartoffeln in diesem Jahr einfach noch nicht soweit, so dass sie nicht mit dem Korn zusammen geerntet werden können“, so Brader weiter. Aus diesem Grund wird die Vorführung der historischen Landmaschinen vom Anpacktag für Familien voneinander getrennt stattfinden. 

Von Mähdreschern, Windfegen und Bindemähern
Den Auftakt macht indes die Getreideernte am 13. August. Hier werden Maschinenfans in jedem Fall auf ihre Kosten kommen, wenn der museumseigene Stiftdrescher aus den 1930er Jahren den Anfang im Kornfeld macht und dann von einer Breitdreschmaschine der Fa. Mengele aus den 1950er Jahren Unterstützung erfährt. Der erste moderne Mähdrescher aus den 1960er Jahren kommt ebenfalls zum Einsatz und so wird Besucherinnen und Besuchern die technische Entwicklung des technisierten Mähens nahegebracht. Jede Maschine läuft an diesem Tag unter Volllast und wird während der Vorführung von Helmut Brader persönlich erklärt. Mit der Windfege (oder Blähmühle) wird schließlich die Spreu vom Weizen getrennt. Die Landmaschine des Bindemähers übernimmt außerdem das Mähen und das Bündeln und Binden der Getreidehalme zu Garben. „Hier dürfen unsere Besucher sehr gern mitanpacken“, freut sich Brader über tatkräftige Hilfe. Gemeinsam werden die Garben per Hand eingesammelt, um dann sogenannte Garbenmännle aufzustellen.

Emotionales Highlight: Die Kälbchentaufe von 14 bis 15 Uhr
Aufgrund eines geburtenstarken Kälber-Jahrgangs hat sich das Museum entschlossen Bürgerinnen und Bürger in die Namenssuche einzubinden. Mit großem Erfolg: über 178 Namensvorschläge wurden von mehr als 50 Einzelpersonen, Familien, Schulklassen und sozialen Einrichtungen eingereicht. „Wir freuen uns über das große Interesse an unseren Tieren und die hohe Beteiligung an dieser Aktion“, freut sich Museumsleiter Dr. Bernhard Niethammer über die große Resonanz. Aus diesem Grund werden die Namensgeber und diejenigen, die mit ihren Namensvorschlägen zum Gelingen der Namensvergabe beigetragen haben, mit ihren Familien zur Kälbchentaufe und somit zum großen Erntetag eingeladen. „Aufgrund des regen Interesses haben wir die Taufe bewusst auf den Erntetag gelegt, damit auch unsere anderen Besucher die Kälber und Mutterkühe einmal aus der Nähe betrachten können“, so Niethammer. Welche Namen es am Ende ins Rennen geschafft haben und wie die Kälber fortan heißen werden – das verrät das Museum am Tag der Taufe. „Die Namensgeber erhalten eine besondere Überraschung. Weitere Preise gibt es in der Kategorie Kreativität. Hier werden besonders kreative oder aber lustige Namensvorschläge ausgezeichnet. Außerdem gibt es einen Preis für gemeinschaftliche Teilnahme“, erklärt Julia Hager, Abteilungsleiterin für Kommunikation und Veranstaltungsmanagement.

Kräuterboschenbinden und Kräuterweihe
Zum Hochfest Maria Himmelfahrt werden noch heute in einigen Regionen Kräuterboschen gebunden und geweiht. Der Heimatdienst Illertal lebt diesen seit dem 9. Jahrhundert bekannten Brauch. Im Rahmen des Erntetags wird Franziska Wacker ab 13.30 Uhr zeigen, welche Bedeutung die jeweiligen Kräuter haben und wie man sie bindet. Nähere Informationen zur Veranstaltung unter https://www.heimatdienst-illertal.de/aktuelles

Traditionelle Bewirtung
Im Gelände ist durch die Narrenzunft Gluthexa für Bewirtung gesorgt. Die beiden Museumsgasthäuser „Torfwirtschaft“ und „Gromerhof“ laden mit schmackhafter Küche zum Verweilen ein. 

Historischer_Maehdrescher_bei_der_Getreideernte_19427-Kutter.jpg
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Mutterkuh_mit_Kaelbchen_19972-Kutter.jpg
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Kraeuterboschenbinden_mit_Franzi_Wacker_vom_Heimatdienst_16032-Kutter.jpg
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Tanja Kutter/Bauernhofmuseum
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