Was das Bier für die Bayern war, war der Most für Schwaben. Gewonnen aus Äpfeln und Birnen erfrischte er Generationen von Bauern - heute ist er fast nur noch ein Getränk von Liebhabern. Obstbäume säumten einst die Straßen, an den Ortsrändern befanden sich Obstwiesen. Viele alte Sorten sind in Vergessenheit geraten und stehen unerkannt in alten Bauerngärten.
Etwa einhundert verschiedene Obstbaumsorten werden im Museum angebaut. Gewürzluiken, Goldparmäne, Zabergäurenette oder Schöner von Herrnhut flankieren die Wege und stehen für eine Sortenvielfalt, die nur noch selten zu finden ist. Dass es neben den handelsüblichen Tafeläpfeln z.B. auch Winteräpfel gibt, die erst nach dem Lagern um Weihnachten herum am besten schmecken, weiß heute kaum noch jemand.
Die meisten Sorten im Museum wurden bereits vor 1900 kultiviert, mit einigen Ausnahmen wie dem Jakob Fischer Apfel aus Rottum bei Ochsenhausen oder dem sogenannten KZ 3 (auch Korbiniansapfel genannt) - er wurde von dem Pfarrer Korbinian Aigner während seiner Häftlingszeit im KZ Dachau gezüchtet.